Medikamente - im Alter verändert sich die Wirkung
So können Medikamente entgegen der auf dem Beipackzettel empfohlenen Dosierung sowohl schwächer als auch stärker wirken, als sie das bei vergleichsweise jungen Patienten täten. Also sollte die Dosierung immer individuell und nach Absprache mit dem Arzt erfolgen – und insbesondere, wenn ein Arzneimittel über einen sehr langen Zeitraum angewendet wird – dessen Effektivität im Auge behalten werden.
Mit zunehmendem Alter lässt die Leber- und Nierenfunktion gewöhnlich nach und wenn bereits Fett- oder Zuckerstoffwechselstörungen vorliegen, können Arzneien verzögert, länger, stärker oder auch schwächer wirken. Eine verzögerte Wirkung und der längere Verbleib im Körper können sogar schädlich/toxisch sein. Im besten Fall hat der Arzt seinen Patienten schon über Jahre betreut und weiß genau, ob und welche (chronischen) Diagnosen vorliegen, die zu beachten sind. Nur unter Berücksichtigung des Gesamtzustandes ist eine optimale Medikation möglich.
Ein hilfreiches Instrument, das die Behandlung älterer Menschen erleichtert, ist die Priscus-Liste, die Ärzte und Apotheker bei der Auswahl des geeigneten Arzneimittels unterstütz, indem sie 83 (für Senioren potenziell ungeeignete) Wirkstoffe, die sich zum Beispiel in Schmerzmitteln, Antibiotika, Antidepressiva usw. finden, benennt. Ebenso aufgeführt werden die passenden, unbedenklicheren Alternativen.
Wenn man als Patient den Eindruck hat, dass Medikamente nicht/nicht mehr so richtig wirken oder sogar Unwohlsein verursachen, sollte unbedingt der behandelnde Arzt darüber in Kenntnis gesetzt werden, damit die Medikation nötigenfalls angepasst werden kann. In Eigenregie diesbezüglich etwas zu ändern, ist zu gefährlich.
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